Auszug ...
Fitnessuhren, die Schritte zählen und den Schlaf überwachen, vernetzte Häuser (Smarthome) und Autos mit Einparkhilfe oder Parkplatzsuchsystem - die Digitaliserung nimmt im alltäglichen Leben einen immer größeren Raum ein. Und sie ist vielseitig: So gibt es digitale Geschäftsmodelle wie facebook und Netflix, Dinge, die mit dem Internet verbunden sind, wie Kühlschränke oder Bohrmaschinen, es gibt Clouds, in denen Daten wie z.B. Fitnessdaten gesammelt werden, und Produkte, die die Daten analysieren.
"Vom Gesundheitssystem über Logistik bis zum Hausbau gibt es keine Branche mehr, die nicht von der digitalen Revolution betroffen ist", sagt Wulf Schlachter, Gründer der Firma DXBe Management- und Strategieberatung als Referent beim Unternehmerfrühstück des Wirtschaftsförderungsvereins in Buxtehude. Der Unternehmensberater warnt davor, zu lange abzuwarten, sich diesem Trend zu stellen. So werde es schon bis 2019 in Fabriken weltweit 1,4 Millionen neue Robotics und Cobots geben - letzteres sind Roboter, die mit Menschen "Hand in Hand arbeiten" und auch eigenständig dazu lernen sowie sich sogar selbst klonen können. „Egal ob Industrie, mittelständisches Unternehmen oder Handwerksbetrieb - wer in seinem Unternehmen jetzt nicht die Weichen für Industrie 4.0 stellt - und als eine Grundvoraussetzung sein Unternehmen ganzheitlich digitalisiert, läuft Gefahr, sogar von branchenfremden Unternehmen vom Markt gekickt zu werden", sagt Schlachter. "Der Erfolg von heute ist kein Garant für den Erfolg von morgen."
Denn egal, ob man selbst online aktiv ist oder nicht, Firmen wie Amazon oder Uber seien in der Lage, digitale Daten aus verschiedensten Branchen zu sammeln und auszuwerten. Sobald ein gewinnbringendes Geschäft erkennbar wird, können diese digitalen Unternehmen reagieren. "Amazon kommt es nicht auf das Produkt an, es ist flexibel und kann genauso gut Bücher wie Fahrzeuge anbieten", sagt Wulf Schlachter.
Er rät Unternehmern, ohne Rücksicht auf ihr Kernprodukt mit der Digitalisierung zu beginnen, zunächst in einem kleinen Team und in einem geschützten Raum, Ideen zu entwickeln und diese von Anfang an Nutzertests zu unterziehen. "Digitalisierung ist immer Chefsache", sagt Wulf Schlachter. "Doch das Know-how muss dann auch abteilungsübergreifend verbreitet werden." Wichtig sei auch, sich digitale Partner zu suchen. "Die Idee für die Digitalisierung muss jeder Unternehmer selbst haben", so der Experte. "Wir Berater können aber bei der Umsetzung helfen."